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1. Oktober 2021 20:29

Das Volk bestimmt nun die Tabakpolitik

Das Parlament hat heute ein zahnloses Tabakproduktegesetz verabschiedet und sich damit gegen einen wirksamen Kinder- und Jugendschutz ausgesprochen. Nur die Volksinitiative Kinder ohne Tabak kann die Verführung von Kindern und Jugendlichen verhindern – das Stimmvolk wird nächstes Jahr das Parlament korrigieren.

Wissenschaftlich ist der Zusammenhang zwischen Tabakwerbung und dem Einstieg in den Konsum bei Kindern und Jugendlichen längst belegt. Soll wirksam verhindert werden, dass diese Gruppe mit dem Rauchen beginnt, muss verhindert werden, dass sie beworben wird. Während dies in praktisch allen europäischen Ländern bereits vollzogen wurde, bleibt die Schweiz auch zwei Jahrzehnte nach Unterzeichnung der WHO-Rahmenkonvention zur Eindämmung des Tabakgebrauchs stehen. Das Parlament hat ein Gesetz beschlossen, welches die Konvention weiterhin nicht umsetzt. So bleibt die Schweiz bei der Tabakprävention auf dem letzten Rang in Europa.

Das Parlament verkennt die gesundheitspolitischen Realitäten

Kinder und Jugendliche sollen nicht rauchen – das ist unumstritten. Trotzdem hat das Parlament alle Möglichkeiten offengelassen, dass Kinder und Jugendliche weiterhin zum Konsum verleitet werden, so z.B. durch Werbung im Internet, an Festivals und in der Gratispresse. Auch die bei Jugendlichen beliebten Werbegadgets werden weiterhin verteilt.

Jährlich sterben in der Schweiz 9’500 Menschen an den direkten Folgen des Tabakkonsums. Es ist erstaunlich, dass das Parlament sich ziert, gegen diese grösste vermeidbare Todesursache Massnahmen zu ergreifen und dabei auch vor wissenschaftlichen Belegen die Augen verschliesst. Dies ist auch angesichts der grossen finanziellen Belastung für die Gesundheitswesen der Kantone und die Prämienzahlenden unverständlich.

Bevölkerung will Kinder ohne Tabak

Für die Trägerschaft der Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» war absehbar, dass das Parlament letztendlich ein zahnloses Gesetz beschliessen wird. Auch wenn der Ständerat sich zwischenzeitlich für eine vernünftige Lösung ausgesprochen hat, bleibt am Schluss eine Alibiübung, die nur aufgenommen hat, was die Kantone sowieso bereits vollzogen haben.

Deshalb ist für die grossen Gesundheitsorganisationen der Schweiz, wie auch für die Jugendverbände, Swiss Olympic und die Lehrerschaft klar, dass nun die Bevölkerung, die sich stets klar für weitergehende Präventionsmassnahmen ausgesprochen hat, das letzte Wort haben soll. Dabei nehmen wir erfreut zur Kenntnis, dass von den Grünen und der SP bis ins politische Zentrum mit der EVP und den Grünliberalen diese Haltung geteilt wird.

Nun liegt es an der Bevölkerung zu sagen, was eine Mehrheit des Parlaments verweigert: Kinder Ohne Tabak – Ja!

Trägerschaft der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»

Hinter der Initiative „Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung“ stehen die grossen Gesundheitsorganisationen der Schweiz. Neben der Allianz „Gesunde Schweiz“ sind dies insbesondere mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, die Krebsliga Schweiz, die Lungenliga Schweiz, kantonale Lungenligen, die FMH, Sucht Schweiz, der Schweizerische Drogistenverband, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, die Lungenfachärzte sowie die Kardiologen. Hinzu kommt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände. Auch Swiss Olympic, der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz und die Tessiner Associazione Svizzera Non fumatori ASN haben sich der Initiative angeschlossen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an

mfe
Sandra Hügli-Jost, Kommunikationsbeauftragte mfe – Haus- und Kinderärzte Schweiz
078 920 24 05, sandra.huegli@hausaerzteschweiz.ch

Sucht Schweiz
Markus Meury, Mediensprecher, 021 321 29 63, mmeury@suchtschweiz.ch